Shall oder undertakes to?

7. Februar 2024 • IT-Verträge

Kürzer und eleganter ist in der Vertragsgestaltung in der Regel die richtige Wahl.

Neulich, bei der Arbeit an einem englischsprachigen Vertrag, habe ich einigermaßen sorglos die Wendung undertakes to verwendet, um die Verpflichtung einer Partei zu definieren. Der englische Anwalt auf der Gegenseite hat mir das rausgestrichen und durch shall ersetzt. Was für Gründe gibt es denn wirklich, undertakes to nicht zu verwenden? Das Manual of Style for Contract Drafting weist darauf hin, dass undertakes to nicht für erst in der Zukunft entstehende Verpflichtungen verwendet werden kann: If X, then Acme undertakes to Y. funktioniert sprachlich nicht, If X, then Acme shall Y dagegen schon.

Das überzeugt mich, jedenfalls für die Formulierung von Verträgen. In Gesetzen oder anderen regulatorischen Texten scheint shall hingegen nicht das sprachliche Mittel der Wahl zu sein.